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Sonntag, 19. Mai 2024

TNS Emnid-Studie: Bestellung auf Knopfdruck - Vertrauen ist gut, Komfort ist besser?


In einer aktuellen Studie untersuchte TNS Emnid Mediaforschung, Bielefeld, den klassischen Warenkatalog in Papierform in Zeiten der „digitalen Revolution". Wie bewerten Kunden den Katalog und seine aktuellen Herausforderer, die Warenpräsentation im Internet, die Internet-Auktionsplattform und den Fernseh- Shopping-Kanal? Zu diesem Thema befragten die Bielefelder Marktforscher 1.399 Personen, darunter 791 Onliner (mit Internetnutzung) bevölkerungsrepräsentativ im Februar und März 2007.

Katalog in der Nutzungserfahrung ganz vorn

Für die Bewertung der einzelnen Angebotsformen wurde zunächst die Nutzungserfahrung der befragten Personen ermittelt: 74 Prozent aller Bundesdeutschen ab 14 Jahren haben bereits mindestens einmal Waren aus einem Katalog (in Papierform) bestellt, ein knappes Drittel sogar schon häufiger als zehnmal. Eine Internet-Webseite des Handels oder Herstellers haben bereits 62 Prozent der Onliner (Bundesdeutsche mit Internetzugang) zum Kauf von Waren genutzt. Auf etwa gleichem Nutzungsniveau bewegt sich die Bestellung über eine Auktionsplattform im Internet - diese wurde von 55 Prozent der Onliner schon mindestens einmal für einen Kauf in Anspruch genommen. Über beide Internet-Formate haben jeweils 19 Prozent bereits öfter als zehnmal Produkte erworben. Das Schlusslicht bilden mit 16 Prozent mindestens einmaliger Nutzung die TV-Shopping-Sender; lediglich zwei Prozent gaben an, über diesen Weg bereits häufiger einen Kauf getätigt zu haben.

Hingegen sind Internet, Internet-Auktion und Shopping-TV-Kanäle als reine Informationsquelle fast gleichermaßen attraktiv: 23 Prozent der Bundesdeutschen haben sich schon einmal via Internetseiten über das aktuelle Warenangebot informiert, allerdings ohne dort auch zu bestellen. 18 Prozent haben jeweils Informationen über Produkte über TV-Einkaufssender eingeholt beziehungsweise über eine Internet-Auktionsplattform recherchiert. Zwölf Prozent haben sich zwecks Info durch einen Katalog geblättert, ohne dass ein Bestellvorgang gefolgt ist.

Für jede der abgefragten Angebotsformen erstellte TNS Emnid ein detailliertes Profil der wahrgenommenen Vorteile. Für die Bewertung jeder Angebotsform standen zwölf Profileigenschaften zur Verfügung.

Modern ist Internet - Katalog steht für Mobilität

Als „moderne Form des Einkaufens" betiteln mehr als zwei Drittel der Onliner über die Internetangebote und mehr als die Hälfte aller Befragten (60 Prozent) über das TV-Shopping-Portfolio. Diese Eigenschaft gestehen nunmehr 30 Prozent dem klassischen Warenkatalog zu. Gerade die Möglichkeit des „bequemen, schnellen Bestellens" spricht für die Webseiten von Handel und Hersteller (68 Prozent). Bezüglich dieser Eigenschaft kann aber auch der Katalog mit 55 Prozent noch vor Internet-Auktion (46 Prozent) und TV-Shopping (43 Prozent) punkten. Klarer Vorteil des Papierformates: Der Katalog führt bei mobilem Einsatz, den diesen „kann ich überall nutzen" sagen 39 Prozent.

Webseiten haben die Nase vorn, wenn es um die Unterstützung der Kaufentscheidung durch relevante, tatsächlich nützliche Information geht (47 Prozent). Hier wiederum punktet auch das Katalogformat mit 40 Prozent - gegenüber TV (33 Prozent) und Internet-Auktion (29 Prozent). Die gleiche Rangfolge zeigt sich auf ähnlichem Antwortniveau in Bezug auf die  Informationstiefe. Auch bei dem Nutzungskomfort landen die Webseiten von Handel und Hersteller auf Platz Eins (49 Prozent), gefolgt von Auktionsangeboten im Internet (44 Prozent). Katalog und TV-Angebot schneiden hier mit je 29 Prozent deutlich „unkomfortabler" ab. Mit Abstand punktet hingegen der klassische Warenkatalog in Bezug auf die attraktive Warenpräsentation und – abbildung (58 Prozent). Webseiten und TV-Shopping landen hier mit jeweils knapp über 40 Prozent auf Platz zwei vor dem Auktionsformat mit 33 Prozent. Nahezu unschlagbar ist der Warenkatalog zudem hinsichtlich seiner Vertrauenswürdigkeit: 42 Prozent der Nutzer sprechen diesem Format Seriosität zu. Demgegenüber stuften nur je knapp ein Viertel der Nutzer TV-Einkaufssendungen, Webseiten von Herstellern resp. Handel sowie Internetauktionen als "vertrauenswürdig und seriös" ein.

„Das Internet bietet Verbrauchern vielfältige Vorteile bei Information und Kaufentscheidung", erklärt Projektleiterin Claudia Knoblauch. „In Zeiten des Akzeptanzverlustes von Printformaten  sind in der klassischen Produktpräsentation via Katalog allerdings Vorteile zu erkennen, die dieses Format derzeit nahezu unverzichtbar machen und die Internet-Vorteile hervorragend ergänzen. Insbesondere in Bezug auf eine ansprechende Präsentation der Waren gepaart mit hoher Glaubwürdigkeit und Seriosität sowie der orts- und zeitungebundenen Nutzungsmöglichkeit bietet der Katalog eine passende Ergänzung zum komfortabel strukturierten Internetangebot." Denn auch auf dieses könne im heutigen „Nach-Informationszeitalter" kaum mehr verzichtet werden, betont Knoblauch mit Verweis auf die Nutzungsrate und die positiven Bewertungen, die das Internet als Angebotsform erhält. Knoblauch plädiert daher für ein gezieltes Vertriebs- und Kommunikationsmanagement, das  die einzelnen Kanäle intelligent - und damit gewinnbringend - vernetzt.

In der Studie wurden 1.399 per Zufallsauswahl mit ADM-Mastersample-Verfahren ausgewählte Personen ab 14 Jahren in persönlichen Interviews (CAPI) befragt. Die Untersuchungen wurden im Zeitraum vom 5. Februar bis 4. März 2007 durchgeführt. Die Studie ist Teil der Themenreihe „Die Deutschen und ihr Leseverhalten", in der TNS Emnid Medien- und Sozialforschung bereits verschiedenste Fragestellungen untersucht und veröffentlicht hat.

Weitere Informationen unter www.tns-emnid.com

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(bmw) 10.08.2007

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