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Mittwoch, 01. Mai 2024

ZAW: Medien verlieren zwei Milliarden Werbe-Euro netto

„Das ist eine Werberezession der neuen Dimension." So kommentiert der Präsident des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft ZAW, Michael Kern, die in Berlin vorgestellte Markt-Analyse 2009/2010.

Die Investitionen in Werbung (Honorare/Gehälter, Kosten, Werbemittelproduktion, Verbreitungskosten) sind im zurückliegenden Jahr um sechs Prozent auf 28,84 Milliarden Euro geschrumpft. Dies entspricht einem Verlust von 1,83 Milliarden Euro und einem Rückfall auf das Niveau von 2003.

Besonders dramatisch wirkte sich die Rezession auf die Netto-Einnahmen der Werbeträger aus. Ihr Anteil an den gesamten Werbeinvestitionen stürzte auf 18,37 Milliarden Euro ab, was ein Minus von 9,8 Prozent oder zwei Milliarden Euro bedeutet -ein Rekordeinbruch in der deutschen Werbegeschichte und ein Absacken auf das wirtschaftliche Niveau von 1995.

Eine tendenzielle Aufwärtsbewegung für 2010 ist laut ZAW-Analyse erkennbar. Es könne aber nicht von einem „durchgreifenden Aufschwung" die Rede sein. Die Spannbreite der möglichen Erholung des Werbemarkts wird zwischen minus 2,5 Prozent und plus einem Prozent im Jahr 2010 liegen.

Am stärksten war der Schwund bei den Tageszeitungen. Die Netto-Werbeerlöse der 351 in Deutschland erscheinenden Tageszeitungen schrumpften um 679 Millionen Euro auf 3.694 Millionen Euro. Der prozentual höchste Verlust traf die Wochen- und Sonntagszeitungen mit einem Minus von 21,6 Prozent. Sie erreichten nur noch 208 Millionen Euro, was einen Verlust von 57 Millionen Euro ausmachte.

Die Netto-Werbeeinnahmen von TV schmolzen um 9,8 Prozent (minus 396 Millionen Euro) auf 3.640 Millionen Euro. Die gesendeten Werbeminuten verringerten sich um drei Prozent auf 1,56 Millionen und die Spot-Anzahl um acht Prozent auf 3,68 Millionen.

Das Werbegeschäft der Publikumszeitschriften brach um 16,8 Prozent auf 1.409 Millionen Euro ein - ein Minus von 284 Millionen Euro. Die Fachzeitschriften verzeichneten Einbußen von 17,4 Prozent (minus 179 Mio. Euro) auf 852 Millionen Euro. Die Werbeeinnahmen der Außenwerbung sanken um 8,4 Prozent auf 738 Millionen  Euro (minus 68 Millionen Euro). Immerhin konnte die elektronische Außenwerbung fast fünf Prozent Zuwachs erzielen.

Beim Hörfunk ging das Werbegeschäft um 5,7 Prozent auf 679 Millionen Euro (minus 41 Millionen Euro) zurück. Die privaten Sender waren davon stärker betroffen als die öffentlich-rechtlichen. Die seit Jahren darbende Kinobranche fällt um minus 6,6 Prozent auf 72 Millionen Euro zurück.

Das Internet war 2009 die einzige Werbeträgergattung, die ein Plus verzeichnen konnte. Die Erlöse wuchsen allerdings nur um 1,3 Prozent auf 764 Millionen Euro. 2008 lag das Wachstum noch bei neun Prozent.

Weitere Informationen unter new-business.de

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(bmw) 25.05.2010

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