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Montag, 20. Mai 2024

Kundenservice zum Dumpingpreis? - HypoVereinsbank schreibt Etat über Online-Auktion aus


Jedes Unternehmen geht gerne neue Wege in der Kommunikation. Einen sehr skurillen Weg beschreitet derzeit die HypoVereinsbank, die offenbar den Auftrag für ein Kundenmagazin zum Thema ‚Wealth Management’ im Rahmen einer Online-Auktion vergeben will.

Den Zuschlag soll dabei derjenige Dienstleister erhalten, der das günstigste Angebot abgibt. Abgewickelt wird das Vergabeverfahren am 20. September 2006 im Rahmen einer 20-minütigen Auktion über die Bieterplattform i-Faber, an der die italienische Muttergesellschaft der HypoVereinsbank UniCredit beteiligt ist. Übrigens: Über i-Faber werden beispielsweise Baustoffe oder Büromaterial sowie Dienstleistungen wie Müllentsorgung vermittelt. Folglich bedarf es keinerlei Diskussion über den Qualitätsanspruch und der Seriösität.

Dazu Michel Höflich, Geschäftsführer des Forum Corporate Publishing FCP, München: „Die HypoVereinsbank schätzt ihre Kunden und ihren Kundenservice offenbar nicht mehr wert als Kugelschreiber oder Büroklammern. Wenn solche Methoden Schule machen und Kommunikationsdienstleistungen auf diese Art verramscht werden, bleibt die Qualität auf Dauer zwangsläufig auf der Strecke.“

Zur Auktion eingeladen wurden nach Angaben des FCP mehrere namhafte Dienstleister in Deutschland via E-Mail. Statt eines Briefings über die Kommunikationsziele des Magazins wurden dabei jedoch lediglich über 30 Seiten Auktionsrichtlinien und Allgemeine Geschäftsbedingungen übermittelt. Für die Registrierung auf der Internetseite von i-Faber können bis zu 1.000 Euro Jahresgebühr fällig werden. Darüber hinaus müssen Dienstleister und Lieferanten nach erfolgtem Zuschlag eine Gebühr von zwei Prozent des Auftragsvolumens entrichten. „Für mich bleibt fraglich, wie auf diese Weise eine gerade in der Unternehmenskommunikation wichtige vertrauensvolle Zusammenarbeit zustande kommen soll“, so FCP-Geschäftsführer Höflich.

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(bmw) 15.09.2006

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