Rosa-Luxemburg-Stiftung schreibt Neuauflage des Atlas der Migration aus

Im vergangenen Jahr erschien die Publikation mit dem Titel Atlas der Versklavung - © Rosa-Luxemburg-Stiftung

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS), Berlin, schreibt die Produktion der Neuauflage des Atlas der Migration in zwei Losen aus.

RLS gehört als eine der sechs parteinahen politischen Stiftungen zu den Trägern politischer Bildungsarbeit in der Bundesrepublik Deutschland. Die Stiftung versteht sich als ein Teil der geistigen Grundströmung des demokratischen Sozialismus. Hervorgegangen aus dem 1990 in Berlin gegründeten Verein „Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e. V.“, entwickelte sich die Stiftung zu einer bundesweit agierenden Institution politischer Bildung, zu einem Diskussionsforum für kritisches Denken und politische Alternativen sowie zu einer Forschungsstätte für eine progressive Gesellschaftsentwicklung.

Ziel der Publikation Migration ist ein zentrales Thema aktueller gesellschaftlicher und politischer Auseinandersetzungen in Deutschland und Europa. „Nicht erst seit dem Sommer der Migration 2015, wird das sich aus Kriegs- und Krisengebieten oder aus wirtschaftlicher und politischer Not heraus auf den Weg machen von Menschen als Krise und Bedrohung wahrgenommen. Auch wenn die Solidarität gegenüber flüchtenden Ukrainer momentan sehr hoch ist, so sind Ausdrücke in der Berichterstattung wie Flüchtlingsströme, Flüchtlingskrise, Flüchtlingswellen Beispiele für die negative Wahrnehmung einer seit Jahrtausenden existierenden sozialen Realität. Oft wird eher schematisch und manchmal auch unbewusst dieses Unterwegssein als negative Begleiterscheinung unseres heutigen Lebens beschrieben“, heißt es in der Ausschreibung.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung möchte mit der Neuauflage des Atlas der Migration insbesondere Aspekte beleuchten, die in der ersten Ausgabe keinen Eingang gefunden haben und aktuelle Entwicklungen (Klimaflüchtende / Kriegsflüchtende aus der Ukraine) aufnehmen und bearbeiten. Der Atlas soll weiterhin eine andere Sichtweise ermöglichen und die unterschiedlichen Aspekte von Migration, inklusive ihrer positiven Aspekte beleuchten. Ziel ist es, zu zeigen, dass Migration eine weltweit verbreitete soziale Praxis ist und keine Abweichung von der Norm. Der Atlas soll das globale Migrationsgeschehen mit einem Schwerpunkt auf Migration nach und in Europa illustrieren.

Gleichwohl soll auch eine kritische Analyse der Verschärfung der europäischen Grenz- und Migrationspolitiken mit einbezogen werden, sowohl nach außen als auch nach innen. Der Atlas soll zudem einem besseren Verständnis von Migration in all ihren Facetten beitragen und der allgemein vorherrschenden Angst vor Überfremdung entgegenwirken.

Die Publikation richtet sich an eine breite Öffentlichkeit (Multiplikatoren der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit, Nichtregierungsorganisationen, Flüchtlingshilfe, Jugendarbeit etc.) und bietet Informationen und Argumentationen an, die Alternativen zu den sich nach rechts verschiebenden migrationspolitischen Mainstream aufzeigen sollen.

Über die Gruppe der Multiplikatoren hinaus soll zudem über den Vertrieb des Atlas als Beilage zur Tageszeitung taz ein breites, an Themen der Migration und Integration interessiertes Publikum erreicht werden und der Atlas für die Bildungsarbeit der RLS im In- und Ausland genutzt werden (sowohl englische Fassung als auch weitere mögliche Übersetzungen und Adaptionen). Laut Ausschreibungsunterlagen erfreut sich der bestehende Atlas einer sehr hohen Nachfrage und wird intensiv in der schulischen und
außerschulischen Bildungsarbeit genutzt.

Die Publikation soll in drei Varianten erscheinen.
1. deutschsprachige Ausgabe als taz-Beilage, 4 Seiten-Umschlag, 60 Seiten Innenteil, dessen Papier matt gestrichen Recycling 90 g/m2
2. deutschsprachige Ausgabe als Stiftungsausgabe, Auflage: 10.000 Exemplare, wie (1) außer mit stärkerem Papier von 135 g/m2
3. eine englischsprachige Ausgabe (ohne Druck) als Übersetzung von 2.
Zu beiden Sprachausgaben soll sowohl eine E-pub PDF entstehen als auch ein E-Book. Alle Ausgaben sollen unter freier Lizenz (CC BY 4.0) und klimaneutral produziert werden.

Die Leistung untergliedert sich in zwei Teilleistungen. Neben der Redaktion und Gestaltung des Atlas ist als zweite Teilleistung der Druck der Publikation sowie der Druck als Beilage für die taz ausgeschrieben.
Die Publikation soll in Englisch und Deutsch am 1. November 2022 vorliegen. Die Auftragsausführung beginnt am Tag der Zuschlagserteilung (30. Juni 2022).

Die Angebotsfrist läuft am 20. Juni 2022, 10:00 Uhr ab. Direkt zu den Ausschreibungsunterlagen…