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Freitag, 10. Mai 2024

Studie globaler Luxusgütermarkt: Rund 20 Prozent Umsatzverlust in der Pandemie

%%%Studie globaler Luxusgütermarkt: Rund 20 Prozent Umsatzverlust in der Pandemie%%%

© Bain & Company

Die Hersteller persönlicher Luxusgüter von hochwertiger Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm und Schmuck büßen 2020 voraussichtlich 23 Prozent ihres Umsatzes ein. Das Marktvolumen schrumpft unter die 281 Milliarden Euro des Vorjahrs und landet auf dem Niveau von2014 mit 217 Milliarden. Zu diesen Ergebnissen kommt die Unternehmensberatung Bain & Company, die gemeinsam mit dem italienischen Luxusgüterverband Fondazione Altagamma zum 19. Mal die Luxury GoodsWorldwide Market Study erstellt hat. Auch das erweiterte Luxusgeschäft inklusive Kunst, Gourmetwaren, Yachten, Privatfliegern und Edelautos sowie besonderen Reisen verliert deutlich und geht um gut ein Fünftel auf rund eine Billion Euro zurück.

Die Onlineumsätze der Edelmarken sind 2020 deutlich in die Höhe geschnellt. Sie dürften sich, so die Forscher, Ende des Jahres auf 49 Milliarden Euro belaufen - nach 33 Milliarden Euro 2019. Dies entspricht einem Anteil am gesamten Marktvolumen von fast 25 Prozent. Im vergangenen Jahr waren es noch 12 Prozent gewesen.

Bei den persönlichen Luxusgütern macht die Corona-Krise bislang besonders den Herstellern hochwertiger Kleidung und edler Uhren zu schaffen. Sie müssen 2020 beim Umsatz mit einem Minus von 30 Prozent rechnen. Glimpflicher läuft es für die Schuhproduzenten. Sie werden rund 12 Prozent weniger umsetzen, weil unter anderem das Sneaker-Segment geringere Einbußen verzeichnete. In Asien verkauften sich zudem Juwelen noch verhältnismäßig gut.

Shops vs. Internet

Auch die Zahl der stationären Markenshops könnte 2021 abnehmen. Darüber hinaus müssen die Anbieter die Rolle ihrer Ladengeschäfte neu definieren und der Kundschaft dort ein herausragendes Einkaufserlebnis bieten. Denn der Internetkauf wird gerade für die jüngeren Generationen auch im hochpreisigen Segment immer wichtiger.

Wachstum in China

Lediglich in China kann die Luxusindustrie Wachstum verzeichnen. Dort wird der Markt 2020 laut Bain-Studie um 45 Prozent auf 44 Milliarden Euro zulegen. Das Plus beruhe nicht zuletzt auf der schnellen Erholung der Wirtschaft nach Eindämmung der Pandemie. Da die chinesischen Konsumenten nicht mehr ins Ausland reisen konnten, kauften sie Luxuswaren überwiegend lokal ein.

Nur langsame Erholung

Frühestens Ende 2022, wahrscheinlich aber erst im Lauf des Jahres 2023, werde sich der Umsatz der Branche wieder auf dem Niveau von 2019 bewegen. "Dennoch können die Anbieter persönlicher Luxuswaren diese ernste Krise überstehen", ist Bain-Partner und Luxusgüterexperte Oliver Merkel überzeugt. "Allerdings müssen sie ihr Geschäftsmodell massiv verändern, um den neuen Ansprüchen ihrer Kunden gerecht zu werden." Marie-Therese Marek, Associate Partner bei Bain und Retail-Expertin: "Viele Luxusanbieter müssen trotz der momentan schwierigen Wirtschaftslage zusätzlich Geld in die Hand nehmen." Die Unternehmen investieren unter anderem in Marketing und Internetauftritt, damit sie auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben.

Neue Kundenerwartungen

Der High-End-Branche mache allerdings nicht nur die Corona-Krise zu schaffen. "Der Luxusmarkt befindet er sich in einem tiefgreifenden Umbruch, da den etablierten Anbietern ständig neue Konkurrenz erwächst", konstatiert Bain-Expertin Marek. "Insbesondere im Modesegment entstehen rasch neue Marken, die in den sozialen Medien zu Hause sind und dort direkt ihre Kundschaft finden." Die Preisgestaltung verändert sich ebenfalls rasant. 2020 entfällt auf Produkte des Einstiegspreislevels bereits die Hälfte des gesamten Luxusmarktvolumens.

Werte müssen stimmen

Darüber hinaus verändern sich die Kundenansprüche. "Neben hoher Qualität und speziellem Design werden für viele Kunde Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit oder soziale Verantwortung der Anbieter immer wichtiger", betont Bain-Partner Merkel. "Gerade die jüngeren Konsumenten, die einen signifikanten Teil des Umsatzwachstums bis 2025 ausmachen werden, erwarten, dass die Luxusmarken diese Werte erfüllen."



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(bmw) 09.12.2020


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