News

Freitag, 03. Mai 2024

„Visuelle Aufbereitung ist keine Dekoration“

%%%„Visuelle Aufbereitung ist keine Dekoration“%%%

Die Startseite des ICMA-Award.com zeigt die neue Identity des Wettbewerbs mit dem animierten Logo und wurde vom Studio Piraat, Niederlande, entworfen (Foto: ICMA)

Zum elften Mal startet der ICMA Award - Internationaler Preis für kreative Medien - den Wettbewerb um die besten Ideen des zeitgenössischen Grafikdesigns in den Bereichen Corporate Media, Corporate Design, Buch- und Zeitschriftendesign. Einsendeschluss ist der 20. Oktober 2020. Wir sprachen mit dem Macher des Wettbewerbs, Editorial-Designer Norbert Küpper.

CP MONITOR: Ist es nicht ein Risiko, den Wettbewerb jetzt zu starten? Andere Wettbewerbe in der CP-Branche wurden verschoben oder finden in diesem Jahr gar nicht erst statt.

Norbert Küpper: Wir haben auch gezögert, dann aber mit Teilnehmern des Vorjahres gesprochen. Da war die überwiegende Meinung: Absagen oder verschieben ist keine Option. Wir haben uns dann entschlossen, den Wettbewerb ganz normal durchzuführen und wollen damit auch ein Zeichen der Normalität und Kontinuität in diesem verrückten Jahr setzen. Die ersten Reaktionen sind sehr gut.

CP MONITOR: An Wettbewerben werden immer wieder die hohen Teilnahmegebühren und Folgekosten kritisiert. Was sagen Sie dazu?

Norbert Küpper: Ich bin ja selbst Editorial-Designer und einer der Gründe, den ICMA-Award zu starten, waren die teilweise horrenden Gebühren bei Design-Wettbewerben, die mir damals schon aufgefallen sind. Beim ICMA sind die Gebühren mit 180 Euro pro Projekt überschaubar. Außerdem haben wir keine versteckten Kosten, denn es gibt kein Jahrbuch und auch kein Award-Package, das man bei anderen Wettbewerben im Falle eines Gewinns kaufen muss. Das Logo können Preisträger kostenlos nutzen. Daher sind die Kosten für die Teilnahme am ICMA-Award immer übersichtlich und nicht überzogen.

CP MONITOR: Wo ist der Unterschied zu anderen Wettbewerben?

Norbert Küpper: ICMA – International Creative Media Award – der Name ist Programm: Wir wollen den Blick weiten. Teilnehmer aus 26 Ländern im Vorjahr - Corporate-Medien aus Südafrika und Finnland, Zeitschriften aus Singapur und Kanada, Logos und Corporate Identities aus den Niederlanden und Dänemark - zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Für mich ein besonderes Highlight: Preise in der Buchkategorie für das Museum of Modern Art in New York, den Louve Abu Dhabi und die National Gallery Singapore.

CP MONITOR: Was gibt es neues beim ICMA-Award?

Norbert Küpper: Die sichtbarste Veränderung ist das neue Logo und das neue Design des gesamten Wettbewerbs, das bereits mit dem 10. Award eingeführt wurde. Es wurde von der niederländischen Agentur Studio Piraat entwickelt. Pim Nap, der Creative-Director dieses Unternehmens, ist in der Jury des ICMA und weiß darum, was den Spirit des Wettbewerbs ausmacht. Die Zusammenarbeit für das neue Corporate Design des ICMA ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass der internationale Austausch von Ideen inspirierend sein kann.

Neu ist auch das Upload-Center, in dem alle Arbeiten hochgeladen werden können. In diesem Jahr wollen wir weitestgehend auf gedruckte Einreichungen verzichten. Es kann sein, dass die Jury nur virtuell zusammentritt und sich in Video-Konferenzen über die Auszeichnungen verständigt. Hintergrund ist, dass mehr und mehr Regionen in Europa zu Risikogebieten erklärt werden. Aus diesen Gebieten sollten Jury-Mitglieder nicht anreisen.

Norbert Küpper veranstaltet den ICMA-Award in diesem Jahr zum elften Mal, © privat

CP MONITOR: Gibt es Veränderungen bei den Kategorien?

Norbert Küpper: Unternehmen haben in der Krise einen erhöhten Kommunikations-Bedarf mit ihren Kunden, Mitarbeitern und B2B-Partnern. Wir gehen davon aus, dass zum Thema Corona besondere Strategien und Konzepte entwickelt wurden und haben deshalb eine Sonderkategorie für Arbeiten eingerichtet, die sich speziell mit der Corona-Krise beschäftigen.

Man kann in der Corona-Kategorie sowohl Print als auch Online-, Crossmedia- und Social Media-Arbeiten einreichen. Unter Online verstehen wir Website, Microsite, App, E-Magazine und Newsletter. Besondere Konzepte sollte man beschreiben und mit Screenshots illustrieren. Einfach das Teilnahme-Formular ausfüllen und Beispiele im Upload-Center hochladen.

Im Bereich Grafik-Design haben wir als neue Kategorien animierte Logos, Sound Logos, Verpackungen und Poster hinzugenommen, ein Trend, der stark an Bedeutung gewinnt, aber nur in wenigen Wettbewerben abgebildet wird.

CP MONITOR: Wie sehen Sie die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Content Marketing-Branche?

Norbert Küpper: Zweifellos beschleunigt die Corona-Krise schon vorhandene Trends. Manche haben sich auch erst dank Corona entwickelt.

Das Home-Office mit gleichzeitiger Flexibilisierung der Arbeitszeit ist zum Beispiel ein neuer Trend, der wohl auch längere Zeit anhalten wird. In der Kommunikations-Arbeit muss man sehen, über welche Kanäle die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am besten erreicht werden und wie der Austausch untereinander effektiv gestaltet werden kann. Eine Erfahrung von mir ist: Man sollte einen einzigen Kanal festlegen, weil man sonst nicht mehr weiß, über welche Quelle man von wem welche Information bekommen hat. Zudem könnten Newsletter wieder eine größere Rolle spielen. Für die gedruckten Medien in der Unternehmenskommunikation gilt nach wie vor, sie können ihre Stärke vor allem dann ausspielen, wenn es um generelle Ausrichtungen oder langfristige Strategien und komplexe Zusammenhänge geht. Ideal ist eine Mischung aus Texten, Infografiken und Schaubildern. Visuelle Aufbereitung ist keine Dekoration, sondern hilft beim Verstehen.


Norbert Küpper studierte Design an der Fachhochschule Düsseldorf, spezialisierte sich bereits Anfang der achtziger Jahre auf Zeitungsdesign und hat bis heute mehr als 180 Zeitungen neugestaltet. Kunden sind unter anderem BASF, VDI NACHRICHTEN und das Institut der deutschen Wirtschaft Köln bzw. die Zeitung AKTIV. Neben dem ICMA-Award veranstaltet er den European Newspaper Award, den er 1998 gründete. Der Wettbewerb findet in diesem Jahr zum 22. Mal statt. Zudem ist er Gründer und Mitveranstalter des European Newspaper Congress, bei dem die Hauptpreisträger ihre Arbeiten präsentieren.






zurück

(bmw) 30.09.2020


Druckansicht

Artikel empfehlen


      

CP Guide

Top-Dienstleister für Content Marketing































































































































































































































































































     

Printausgabe