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Sonntag, 19. Mai 2024

ICMA-Award – Internationale Trends in Print und Online

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Einsendeschluss ist am 10. Oktober 2018

Norbert Küpper (© privat) veranstaltet zum neunten Mal die ICMA Awards

Der ICMA – International Corporate Media Award – geht zum neunten Mal an den Start. Wir sprachen mit dem Initiator Norbert Küpper über die Besonderheiten dieses Wettbewerbs und über Trends in der Content Marketing-/Corporate Publishing Branche.

CP MONITOR: Vor acht Jahren haben Sie den ICMA-Award ins Leben gerufen. Schon damals war das Feld dicht besetzt. Weshalb noch einen Award?

Norbert Küpper: Wettbewerbe im Bereich Content Marketing sind meist auf ein Land oder einen Sprachraum beschränkt. Oft muss man auch Mitglied in einem Branchenverband sein, um mitmachen zu können. Meine Idee beim ICMA ist der Austausch kreativer Ideen auf internationaler Ebene durch einen unabhängigen Wettbewerb, an dem jeder ohne großen Aufwand teilnehmen kann. Der ICMA ist von jeher weltweit angelegt. 9.000 gedruckte Call for Entries werden jedes Jahr an Designer, CP-Spezialisten und Agenturen in aller Welt verschickt. Nach meiner Erfahrung sind Designer, Art-Directoren und Kunden dankbar für kreativen Input. Der ist auf internationalem Niveau noch besser zu bekommen als nur aus dem direkten Umfeld. Beim 8. ICMA hatten wir Teilnehmer aus 27 Ländern. Das Konzept funktioniert also.
 
CP MONITOR: Wie würden Sie den USP des ICMA formulieren?

Norbert Küpper: Es gibt vier Alleinstellungsmerkmale:
1. Die Teilnahme ist einfach und finanziell überschaubar. Große und kleine Firmen können problemlos teilnehmen. Preisträger werden nicht mit Kosten für ein Jahrbuch überrascht, denn neben der Teilnahmegebühr gibt es keine weiteren Gebühren.
2. Es gibt Auszeichnungen in Gold, Silber und Bronze. Für besondere Einzelleistungen wie z.B. Titelseiten, Fotografie, Infografik gibt es eigene Kategorien. Außerdem: Beim ICMA gibt es keine Nominierungen, sondern sofort klare Entscheidungen: Award oder kein Award.
3. Beim ICMA ist man in einem internationalen Umfeld. In der gleichen Kategorie wie die eigene Publikation können Arbeiten aus Singapur, Australien, Neuseeland, Brasilien, Finnland oder Russland liegen. Wer hier eine Auszeichnung bekommt, hat in einem internationalen Umfeld gewonnen.
4. Der ICMA wurde in den letzten Jahren ausgebaut und in vier Bereiche gegliedert:
1. Corporate Medien
2. Bücher
3. Logos und Corporate Design
4. Zeitschriften und Fachzeitschriften
Dadurch erhält man ein umfassenderes Bild über internationale Trends im Grafik-Design.

CP MONITOR: Wie hat sich generell das Verhältnis digitaler und analoger Medien bei den Einreichungen entwickelt?

Norbert Küpper: Es gibt natürlich eine kontinuierliche Zunahme bei Online-, Crossmedia- und Social-Media-Einreichungen. Trotz dieses Trends bleiben Print-Einreichungen auf hohem Niveau. Bei B2B und B2C-Publikationen spielt Print weiterhin eine große Rolle. Ein Magazin zu blättern ist entspannter, als die gleichen Inhalte auf einem digitalen Endgerät anzusehen. Da hat Print nach wie vor Vorteile, denn hier können Fotos und Texte optimal in ihrer Reihenfolge und Größe präsentiert werden. 

Man muss beachten, dass Online eine Fülle von Endgeräten beinhaltet. Mehr als 50 Prozent der Nutzer von News-Websites greifen zum Beispiel mit dem Smartphone darauf zu. Wenn man eine tolle Bildstrecke oder Foto-Reportage optimal fürs Smartphone aufbereiten will, wird man darum eher zu Bewegtbild übergehen und kann im Idealfall einen kleinen Spielfilm mit faszinierenden Bildern und Sound ablaufen lassen. 

Einen Rückgang gibt es in der Kategorie für Mitarbeitermedien. Hier wurden viele auf Online umgestellt und es ist für manche Firmen schwierig, der Jury einen Intranet-Zugang zu geben. Aber auch bei Mitarbeiter-Medien gibt es ein innovatives gedrucktes Magazin, das auch bei anderen Wettbewerben schon ausgezeichnet wurde: NOW der Firma Bayer. Im Format DIN A 5 und sehr lebendig gestaltet. Print lebt! kann man da nur sagen.

CP MONITOR: Wie setzt sich Ihre Jury zusammen und welche Kriterien gelten bei der Auswahl der Jurymitglieder?

Norbert Küpper: Die Jury hat neun bis zwölf Mitglieder, der Frauen-Anteil sollte bei ca. 50 Prozent liegen. In der Jury sind erfahrene Spezialisten für Corporate Medien und ICMA-Award-Preisträger aus früheren Jahren. Die Jury sollte international besetzt sein. Im letzten Jahr kamen die Jury-Mitglieder aus Dänemark, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, den Niederlanden und Deutschland. In diesem Jahr werden voraussichtlich noch Jury-Mitglieder aus Brasilien und Finnland hinzukommen.

CP MONITOR: Sie sind gelernter Schriftsetzer, haben Design an der Fachhochschule Düsseldorf studiert und hatten dort auch viele Jahre einen Lehrauftrag. Wie hat sich aus Ihrer Sicht im digitalen Zeitalter die Typographie verändert, welche Rolle spielt sie heute?

Norbert Küpper: Die Situation hat sich in den letzten Jahren entscheidend verbessert, weil man individuelle Schriften auf Websites einbinden kann. Ein riesiger Markt für die Entwicklung von Corporate Fonts ist entstanden. Aber selbst wenn man diesen exklusiven Weg nicht gehen will, kann man aufgrund der unfassbar vielen neuen Fonts ein individuelles Erscheinungsbild kreieren. Das Stichwort ist medienkonvergentes Design. Alle Schriften, Farben und wesentliche Layout-Elemente werden in Print und Online eingesetzt, um ein unverwechselbares Design zu erzielen und die Marke oder Firma auf allen Kanälen wiedererkennbar zu machen. 

CP MONITOR: Otto stellt nach 68 Jahren seinen Versandkatalog ein und die BMW Group ihre Kundenmagazine. Wie lange wird es aus Ihrer Sicht noch gedruckte Kundenmedien geben?

Norbert Küpper: Es gibt auch einen Gegentrend, zum Beispiel den Magalog. Der Katalog wird journalistisch angereichert und  damit zum Magazin. Beim 7. ICMA wurde eine Reihe von Printkatalogen ausgezeichnet, unter anderem der MANUFACTUM WARENKATALOG, LIVE IDEAS vom Möbelhersteller Contur Einrichten, betreut von Hörger & Partner, OPEL+ ZUBEHÖR, betreut von Hoffmann und Campe X.

Man sollte im Zeitschriften-Segment den Boom bei Neugründungen in Print nicht übersehen. Man kann die neuen Zeitschriften bei großen Kiosken und natürlich in Bahnhofskiosken finden. Ich schätze in diesem Jahr werden allein in Deutschland 200 Zeitschriften neu gegründet. Das bedeutet: Print ist noch lange nicht am Ende.

Weitere Informationen zu den ICMA-Awards…

Norbert Küpper ist gelernter Schriftsetzer und studierte Design an der Fachhochschule Düsseldorf. Von 1981 bis 2007 übernahm Küpper an der FH einen Lehrauftrag für Zeitungsdesign. Im Jahr 1984 gründete er das „Büro für Zeitungsdesign und hat seitdem mehr als 180 Zeitungen und Zeitschriften neu gestaltet sowie Corporate Medien wie BASF INFORMATION und die Wirtschaftszeitung AKTIV. Küpper führte 1989 eine Studie mit einer Blickaufzeichungskamera durch, bei der er das Leseverhalten untersuchte. Es folgten weitere Studien zu diesem Thema, die 2015 in dem Buch ZEITUNGSDESIGN UND LESEFORSCHUNG mündeten und auch in einer englischen Ausgabe NEWSPAPER DESIGN AND READING RESEARCH veröffentlicht wurden. Küpper gründete 1999 den European Newspaper Award und 2003 den European Newspaper Congress, der jährlich mit dem Verlag Oberauer in Wien stattfindet. Im Jahr 2010 wurde die ICMA Awards ins Leben gerufen.


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(bmw) 05.10.2018


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