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Freitag, 03. Mai 2024

Kinderkundenmagazine: Heute noch klein – morgen ganz groß

Die kleinen Kunden von heute, werden die großen von morgen sein. Obwohl das Segment der Kinderkundenmagazine sich übersichtlich präsentiert, setzen trotzdem große Unternehmen auf ihre potenziellen Kunden mit einem Kundenbindungsinstrument.

Dabei kommen die unterschiedlichsten Dialoginstrumente zum Einsatz für diese junge Zielgruppe, die über ein nicht unerhebliches finanzielles Potenzial verfügt.

Geldvermögen der Kinder steigt weiter an

So unterschiedlich die Unternehmen sind, so unterschiedlich sind auch die Kommunikationswege, um diese junge und lukrative Zielgruppe zu erreichen. Laut KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) 2007 konnte die Konjunkturflaute vielen Kindern nichts anhaben, denn nach wie vor sparen ihre Eltern und ihr Umfeld an ihnen nicht. So verfügen die lieben 5,75 Millionen Kleinen im Alter zwischen 6 und 13 Jahren über 5,1 Milliarden Euro regelmäßiger Geldzuwendungen und über fast eine weitere Milliarde Euro an Geldgeschenken zu den traditionellen Anlässen wie Geburtstag, Weihnachten und Ostern.  Monatlich stehen den Kids durchschnittlich 22,11 Euro Taschengeld (2006: 20,46 Euro) zur Verfügung, hinzukommen zum Geburtstag und an Weihnachten zusammen 152 Euro auf den Gabentisch (2006: 145 Euro) und der Osternhase brachte neben Eiern auch noch einmal im Schnitt 17 Euro mit. Hinzukommt das Sparvermögen der Kids: Auf fast vier Milliarden Euro beläuft sich die Summe „auf der hohen Kante“ und liegt pro Kind bei 692 Euro. Nach der Analyse aus dem Egmont Ehapa Verlag, Berlin, bleibt die Sparfreudigkeit der Kids mit 83 Prozent weiter auf dem hohen Niveau der vergangenen Jahre.

Aber Kinder haben Wünsche und sind bei weitem nicht immun gegen das Wecken von Begehrlichkeiten. So haben sechs von zehn der jungen Sparer (62 Prozent) konkrete Vorstellungen, wofür sie ihr Erspartes ausgeben möchten. Während es bei den jüngeren Kindern (18 Prozent) unabhängig vom Geschlecht Spielzeug ist, steht bei den älteren Mädchen auf der Wunschliste Bekleidung und Schuhe sowie Handys und bei den älteren Jungs Handys, PC-Games und –Hardware.

Kinder sind teuer – Eltern greifen tief ins Portemonnaie

Jeder weiß, dass Kinder teuer sind, nur in einigen Bereichen liegen durch die KidsVA Zahlen vor. So wurden zum Beispiel für Spielwaren durchschnittlich 180 Euro pro Kind ausgegeben, für Bekleidung stieg der Wert auf 320 Euro. Geht es konkret um Einkäufe für den Nachwuchs, ziehen Eltern in der Regel ihre Kinder zu Rate, besonders bei Spielwaren (78 Prozent), Bekleidung (72 Prozent), aber auch bei Lebensmitteln (49 Prozent) bestimmen die Kinder was gekauft wird. Darüber hinaus sind sie an Entscheidungen wie Urlaubsplanung (40 Prozent) oder der Anschaffung neuer Möbel (23 Prozent) aktiv beteiligt.

Club-Gedanke zieht die Kinder an

Ein Kundenmagazin für Kinder, welches sich nur mit Geschichten rund um das Produkt befasst, gibt es nur noch vereinzelt. Um die Zielgruppe in den Bann zu ziehen, müssen mittlerweile Unternehmen mit ihren CP-Dienstleistern in der Medienorchestrierung mitspielen können. Dabei nutzen viele Unternehmen den Club- und Community-Gedanken, um nicht nur zielgenau ihre Kernzielgruppe anzusprechen, sondern auch um weiteren Mehrwert zu bieten und den Dialogaustausch zwischen Unternehmen und kleinen Kunden oder den kleinen Kunden untereinander zu fördern.

Im Club-Konzept ist das Magazin nur ein Baustein

So gibt beispielsweise der Deutsche Sparkassenverlag, Stuttgart, bereits seit 1974 das Knax Magazin für Grundschulkinder heraus. Obwohl das Magazin als Kundenbindungsinstrument ein zentraler Baustein ist, gehört es zu dem umfassenden Knacks-Klubkonzept. Die ergänzenden Angebote des Deutschen Sparkassenverlags können Sparkassen im Rahmen eines eigenen Knax-Klubs für ihre (potenziellen) Kunden einsetzen. Neben dem Onlineauftritt www.knax.de können ein Wandkalender, diverse Kommunikationsmaterialien, Eventbausteine wie das Knax-Musical und Knax-Merchandising-Artikel angeboten werden. Dabei werden für die Kleinen genauso wenig und so viel Kosten und Mühen gescheut, wie für die Großen, denn im Zeitverlauf des Erscheinens des Magazins änderten sich Leseinteressen, - gewohnheiten und Ansprüche an die grafische Umsetzung. Demzufolge wird das Heft auf Basis regelmäßiger Marktforschung optimiert.

Für die Baumeister der Zukunft

Einen ähnlichen Weg, jedoch produktbezogener, geht die LEGO GmbH, München. Mittlerweile feiern die bunten Steine in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum und wurden auch zum „Spielzeug des Jahrhunderts“ ernannt. Panja Reuter, LEGO Club Manager für Central Europe: „Seit der Gründung verfolgt  unser Unternehmen das Ziel, ‚gutes Spielen’ zu liefern, das die Entwicklung der Kinder fördert, damit sie für die Herausforderungen der Zukunft besser gewappnet sind. Durch das LEGO Club Magazin und der Online-Version vom LEGO Club können Kinder auf spielerische Art und Weise sich weiterbilden und in einer Community aktiv werden. Vor allem die Interaktivität und der Dialog zwischen dem Unternehmen und den Kindern sowie den Kindern untereinander haben in den letzten Jahren zugenommen.“ Mittlerweile verzeichnet der LEGO Club (www.LEGOclub.com) weltweit 2,7 Millionen Mitglieder und ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in den Niederlanden, England, Irland, Schweden, Norwegen, USA, Kanada, Neuseeland und in Australien vertreten. Die Kernzielgruppe des LEGO Clubs bilden Jungs zwischen sechs und zwölf Jahren, Mädchen machen zwölf Prozent der Mitglieder aus. Nach Unternehmensangaben ist das LEGO Magazin das meist gelesene Kindermagazin in Deutschland.

Angelehnt an der teuersten Briefmarke der Welt

Unter dem Namen Maurizio Briefmarken-Club unterhält die Deutsche Post Philatelie, Bonn, ein Briefmarken-Portal speziell für Kinder. Zum Club-Abonnement erhalten die jungen Mitglieder alle zwei Monate neben den neuen Sonderbriefmarken auch das Magazin Maurizio, welches von der medienfabrik Gütersloh produziert wird.

„Der Trend ist eindeutig positiv. Starke Kindermagazin-Marken wie etwa Geolino von Gruner + Jahr verzeichnen enorme Wachstumsraten. Bildung liegt im Trend. Daher legen immer mehr Eltern großen Wert auf die Ausbildung ihrer Kinder und ihnen ist nicht egal, was die Kleinen lesen und womit sie sich beschäftigen. Dies belegt auch die wachsende Zahl von Internetportalen, die sich speziell an Kinder und deren Wissensdurst wenden“, erklärt Christian Alt, Redaktionsleiter medienfabrik Gütersloh, über die Entwicklung in den letzten Jahren. Obwohl das Magazin an die Themen der aktuellen Briefmarkenausgaben gebunden ist, indem neben den Briefmarken kleine Erläuterungstexte stehen, werden in dem Magazin darüber hinaus Themengeschichten aus der Lebenswelt der Kinder veröffentlicht. Dazu Alt: „Wir suchen Themen bewusst nach den Interessen der Kinder aus. Wir wollen Lust machen, sich mehr mit dem jeweiligen Thema zu beschäftigen. Ganz wie es generell für Briefmarken gilt, die auch stets eine Anregung für den Betrachter sind – mehr zu lernen.“

RWE setzt auf ein Corporate Book und Electronic Publishing

Das Thema Energie ist und bleibt eines der vordringlichsten Zukunftsthemen. „Gerade für die junge Zielgruppe der 10- bis 14-Jährigen ist es wichtig, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, um einen reflektierten Umgang mit Energie erlangen zu können. RWE nimmt als eines der führenden Energieversorgungsunternehmen in Europa seine Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft ernst und engagiert sich seit langem im Bildungsbereich“, sagt Dr. Andreas Siefke, Geschäftsführer Hoffmann und Campe Corporate Publishing, Hamburg. Der CP-Verlag produzierte für die RWE AG, Essen, das Corporate Book Energie! Entdecke, was die Welt bewegt!

Parallel zum Buch wurde die dazugehörige Website www.jungeenergie.com gelauncht, womit das Unternehmen sein Engagement, das Thema Energie der jungen Zielgruppe auf unterhaltsame Weise zu vermitteln, fortsetzt. Dazu Siefke: „Neben dem Buch haben wir uns für den Launch der Website entschieden, da die Zielgruppe mit diesem Kommunikationsmittel noch genauer und unmittelbarer angesprochen werden kann. Neben dem Mehrwert, den der User durch die Aufbereitung der Buchinhalte in Form von Spielen, Video- und Audioapplikationen enthält, besteht die Möglichkeit eine Energie-Community zu nutzen. Die User werden aktiviert und langfristig an die Website gebunden, sodass ein dauernder Austausch mit der Zielgruppe gelingt.“

Nutella setzt auf E-Journal

Im letzten Herbst startete Ferrero Deutschland, Frankfurt, für ihren Frühstückaufstrich Nutella ein eigenes Online-Magazin. Viermal im Jahr erscheint das E-Journal aufstehn! - das nutella-Magazin auf der Marken-Homepage unter www.nutella.de. Frisch am Start ist im Zeichen der EM die Ausgabe mit dem Thema Fußball on air. Das Magazin aus der Feder von der Berliner Multimedia-Agentur gosub communications ist multimedial aufbereitet und bietet auch interaktive Features.

Durch Lizenzverträge als Kioskmagazin an die Zielgruppe

Ein anderer Weg, um seine Zielgruppe zu erreichen gehen zum Beispiel die Zapf Creation AG, Rödental, und die Nici GmbH, Altenkunstadt. Beide Unternehmen haben mit dem Nettetaler Panini Verlag einen Lizenzvertrag geschlossen und wählten damit statt eines Kundenmagazins den Weg direkt an den Kiosk. Als offizieller Lizenznehmer ist Panini Herausgeber des Kindermagazins Baby born – mein magazin und wird auch künftig die Plüschtiermarke von Nici als Magazin ab Ende Mai 2008 an den Kiosk bringen. Dazu Uwe Klimach, Leiter Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung Nici: „Die Zusammenarbeit mit dem Panini Verlag gibt uns die Möglichkeit, unsere Marke in einem völlig neuen Kontext zu präsentieren. So sprechen wir unsere Zielgruppe auf einer weiteren Ebene an und können aktiv in die bunte und lebensfrohe Nici-Welt involvieren.“

Zumindest die Rechnung ist bislang in dem schwierigen Kinderzeitschriftenmarkt bei 'Baby born – mein magazin' aufgegangen. Der Titel soll seit Jahren eine kontinuierliche verkaufte Auflage von über 55.000 Exemplaren haben.

Kinder gehen mit der Medienvielfalt selbstverständlich um

„Die heutige Kindergeneration fühlt sich wie selbstverständlich in der Medienvielfalt zu Hause. Ob Handy, Internet, TV und PC, das Überangebot wird von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen und genutzt. Gleichzeitig werden Kinder und Jugendliche immer konsumfreudiger und kaufkräftiger, als Zielgruppe werden sie deshalb – gerade im Marketingbereich - immer wichtiger. Auch für die Verlagsbranche wird diese Zielgruppe immer relevanter. Publikumsverlage erkennen das Potenzial und reagieren mit zielgruppengerechten Angeboten. Als klassischer CP Verlag merken wir, dass die junge Generation als Meinungsmacher von morgen auch für die Unternehmen wie zum Beispiel RWE immer wichtiger wird“, sagt Siefke zur Entwicklung des Kindermarktes.

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(bmw) 21.05.2008

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