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Montag, 29. April 2024

Fischli/Weiss gestalteten Ringier Jahresbericht 2007


Wie die vergangenen zehn Ausgaben wurde auch der Ringier Jahresbericht 2007 vom Zürcher Ringier Verlag von Künstlern gestaltet. Mit Peter Fischli und David Weiss sind es diesmal zwei der renommiertesten Gegenwartskünstler der Schweiz.

Peter Fischli und David Weiss nennen die Arbeit, die in diesem Jahr den Geschäftsbericht der Ringier AG in einen 840 Seiten dicken Band verwandelt. 'Sonne, Mond und Sterne': Der Titel erinnert an Kinderlieder, aber auch an das uns umgebende Universum als Sehnsuchts- und Fluchtbild von der Erde aus gesehen. Nach den vielen Werkgruppen, die sich dem „Weltlichen" zugewandt haben, nun, was die Welt im Innersten an Projektionen zusammen hält. Das in ihrem Werk immer wiederkehrende Enzyklopädische ist auch in dieser Arbeit zentral: Aus Hunderten Zeitschriften, die alle Lebensbereiche und Interessengebiete aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten abdecken, haben sie eine Enzyklopädie der Verführungen und Modellsehnsüchte der Gegenwart gesammelt. Anzeigen stellen für sie in der Printmedienwelt am deutlichsten das ökonomische Prinzip dar - und sie sind interessiert an diesem permanenten Warenfluss, der unser Leben begleitet und unsere Identität formuliert. 800 Anzeigen wurden von ihnen je paarweise zusammengestellt und in eine Reihenfolge gebracht, die viele Geschichten zulässt, aber nicht die eine Geschichte erzählt.

Die Schweizer Künstler Peter Fischli und David Weiss zählen mit ihrem medial weit verzweigten Werk in Fotografie, Plastik, Installation und Film zu den wichtigsten Künstlern der internationalen Kunstwelt. Seit 1979 arbeiten sie zusammen und sind regelmäßig in den wichtigsten Institutionen und Sammlungen der Welt vertreten: Im Guggenheim-Museum und dem Museum of Modern Art, New York, dem Walker Art Center, Minneapolis, dem Kunstmuseum Basel, Museum Ludwig, Köln, und unzähligen anderen. Seit 2007 wandert ihre große Retrospektive „Fragen & Blumen“ von der Tate Modern über das Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris ins Kunsthaus Zürich, die Fondazione Nicola Trussardi und die Deichtorhallen in Hamburg.

Das Werk der beiden Künstler manifestiert die großen Themen unseres Alltags: Sinnfragen, Freizeit- und Arbeitswelt, das Leben in Vorstädten, Reisen, Schönheit und Grauen, kleine und große Ereignisse, Orte des Begehrens des kleinen Manns - das ganz Normale. Immer wieder führt ihr Werk dabei vor Augen, wie wenig sich unsere alltäglichen Lebens- und Sehnsuchtswelten verändert haben, wie resistent das innerliche wie äußerliche Sein zu sein vermag. Sie operieren mit dem Common Sense unserer Lebensentwürfe und Lebensbedingungen als weltweitem und enzyklopädisch zu erfassendem Faszinosum - und hebeln mit augenzwinkerndem Understatement gleichzeitig am allzu Menschlichen wie an den hehren Begriffen der Kunst.

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(bmw) 07.05.2008

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