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Sonntag, 12. Mai 2024

Chefs gehen Gesprächen mit Mitarbeitern zu oft aus dem Weg


Das persönliche Gespräch zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten kommt in der deutschen Wirtschaft in der Regel zu kurz. Darauf weisen die Herausgeber des ‚Jahrbuches Interne Kommunikation’ hin.

Das Herausgeber-Duo Hermann-Josef Berg (Foto links oben) und Michael Kalthoff-Mahnke fordern daher in der aktuellen Ausgabe ‚Jahrbuches Interne Kommunikation’  die Führungskräfte auf, Veränderungsnotwendigkeit stärker   als bisher von Angesicht zu Angesicht zu vertreten. Sie plädieren für eine neue Ära der Direktkommunikation in den Unternehmen und Organisationen. „Patentrezepte gibt es aber nicht und wird es nie geben“, erläutert Berg. Aber eine mitarbeiterorientierte Unternehmensführung als Bestandteil der Firmenkultur sei eine vielversprechende Lösung. Mitarbeiter erwarteten vom Management Vertrauen und Verlässlichkeit im Handeln, dann stimmten auch Mitarbeitermotivation und Produktivität.

Kalthoff-Mahnke (Foto rechts) sieht die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften heute zwar professioneller gestaltet als früher. „Aber bereits in der Auswahl wird mir noch zu sehr auf die fachliche Qualifikation geachtet.“ Was fehle, sei das parallele Entwickeln von Führungs- und Kommunikations-eigenschaften, um die Bereitschaft zum Führen durch Coachen in den Vordergrund zu bringen.

Führungskräfte frühzeitig in Sport- und soziale Projekte einbinden

Viele Führungskräfte würden die Kommunikation mit weiten Teilen der Mitarbeiter scheuen, weil sie Probleme hätten, das eingeforderte Tun ehrlich zu rechtfertigen. Berg sieht einen Lösungsansatz darin, Führungskräfte – egal, ob auf der unteren, mittleren oder oberen Managementstufe – frühzeitig beispielsweise in Sport- oder soziale Projekte einzubinden, wo der Faktor Motivation eine ganz entscheidende Rolle spiele.

Kalthoff-Mahnke favorisiert das Beraten der Führungskräfte durch die Verantwortlichen für die Interne Kommunikation. Sie müssten zum festen Bestandteil jeglicher Veränderungsprozesse werden, weil diese Experten wüssten, Kommunikationsmaßnahmen auf die einzelnen Zielgruppen im Unternehmen herunterzubrechen. Führungskräfte hingegen seien zu sehr mit der Selbstorganisation beschäftigt. Gleichwohl dürften sie sich ihrer persönlichen Verantwortung für die Mitarbeiterkommunikation nicht entziehen.

 

Ideen zur Direktkommunikation

Gemeinsames Frühstück, Mittagessen oder Kaffee-trinken: Führungskräfte laden dazu regelmäßig eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern aller Hierarchie-Ebenen ein.

‚Blaustunden’: Manager der ersten und zweiten Führungsebene informieren sich  regelmäßig vor Ort über Arbeitsabläufe, beispielsweise in der Produktion.

Hearings: Mit Hilfe eines Moderators werden kontroverse innerbetriebliche Themen diskutiert und mehrheitsfähige Lösungen gesucht.

‚Small Talk’: fester, aber zeitlich befristeter Bestandteil von Sitzungen/Besprechungen, um Ungereimtheiten in der Mitarbeiterkommunikation anzusprechen.

‚Offen-gesagt-Treffen’: Anhand von vorbereiteten und offenen Fragen werden auf unterschiedlichen Hierarchie-Ebenen oder interdisziplinär Probleme erörtert und Lösungen gesucht.

Quelle: Berg/Kalthoff-Mahnke

 

Direktkommunikation erreicht hohe emotionale Akzeptanz

Im Hinblick auf die Wirkung bei Mitarbeitern ist das ‚persönliche Gespräch’ unschlagbar. Mit Direktkommunikation lässt sich das Unternehmenspersonal nicht nur am stärksten emotionalisieren – auch die vermittelten Inhalte bleiben stärker haften als bei den anderen Kommunikationsformen. Die Realität allerdings zeigt ein ganz anderes

 


Die Direktkommunikation rangiert in der aktuellen ‚Nachrichtenpyramide’ der Großunternehmen ganz unten.

 

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(bmw) 08.04.2008

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