Erster Styria Corporate Expert Space: „Mut zu Kreativtät und Erfolgsmessung 3.0“

Der Wiener Corporate Publisher, die Styria Multi Media Corporate, hatte in dieser Woche ihr Debüt mit ihrer neuen Diskussionsplattform „corporate expert space“. Thema der hochkarätigen Expertenrunde war Kreativität versus Messbarkeit sowie die Diskussion, was eine Idee erfolgreich macht.

Den Auftakt machte Florian Zühlke, Head of Community Management der angesagten Berliner Agentur für digitale Transformation „Torben, Lucie und die gelbe Gefahr“, mit seiner These zur Individualisierung des digitalen Raumes und der Fragmentierung der Kanallandschaft. „Das Internet ist inzwischen die persönliche Infrastruktur für unseren digitalisierten Alltag“, so Zühlke und bezeichnet Messbarkeit versus Kreativität als eine unfaire Debatte – die Digitalisierung unseres Lebens beinhaltet mehr denn je beides um „in den digitalen Raum der Zielgruppe“ zu gelangen. Es ist laut Zühlke inzwischen ein Kreislauf von Kreation und Datenbasis für die Erfolgsmessung, der sich gegenseitig füttert und hier die Trennung der Disziplinen wie früher nicht mehr funktioniert.

Anmoderation durch Erich Schönberg und Martin Distl, © Styria Multi Media Corporate

Die Konsumenten von heute fordern eine Markenerfahrung mit Interaktivität, Unmittelbarkeit und Allgegenwärtigkeit. Dies hat seit einigen Jahren gravierende Folgen für Marken, die diese Anpassung nicht geschafft haben. Ganz anders erfolgreiche Unternehmen wie Amazon & Co, die personalisieren und ihre Zielgruppen über relevante und dynamische Inhalte erreichen.

Den Auftakt zur Diskussion machte dann im Anschluss Helene Karmasin von Karmasin Motivforschung und stellte sich der Frage, ob Markt- und Meinungsforschung inzwischen obsolet sind oder ob es durch die Digitalisierung neue Erfolgsfaktoren in der Messung von Unternehmensaktivitäten gibt. „In der heutigen Zeit, wo wir mit einem enormen Datenvolumen konfrontiert sind – Schlagwort Big Data – braucht es in erster Linie intelligente Hypothesen, um diese Daten dann entsprechend nutzen und bewerten zu können.“, so Karmasin. Trotz aller Messbarkeit und Analysen hat aber jede Entscheidungsfindung immer zwei Komponenten – eine rationale und eine emotionale.

Diskussion der Experten mit Erich Schönberg als Moderator, © Styria Multi Media Corporate

Karmasin, die das Smartphone als „extended self“ tituliert, sieht ganz klar zwei Hauptrichtungen in der Motivforschung der heutigen Konsumenten: einerseits den Wunsch nach Autonomie und Wahlmöglichkeiten, andererseits das Bestreben jedes einzelnen, unverwechselbar zu sein.

Robert Dassel, Art Director & digital Creative bei Demner, Merlicek & Bergmann, sieht die Herausforderungen für Kreativagenturen in einem „neuen“ Kreativprozess und fordert mehr Mut und Innovationskraft auf Kundenseite, da die Idee zählt und es immer schwieriger wird, dem Konsumenten Mehrwert anzubieten. 

Gregor Almassy, Director Corporate Marketing & Customer Service Samsung Electronics Austria, greift das Thema „Mut zur Innovation” auf, denn ohne der Innovationskraft und dem „Out-of-The-Box“-Denken hätte Samsung nicht den Sprung an die Spitze des Smartphone-Marktes geschafft. Er holt aber Kreativität und Mut auch wieder auf den Boden zurück, denn am Ende des Tages müssen sich die Ideen und Umsetzungen verkaufen und sich positive auf die P&L der Unternehmen auswirken und zitiert Peter Drucker: „If you can’t measure it, you can’t manage it.“

Susanne Soumelidis (CMO Lead, Central Marketing, Microsoft Österreich) hat, ähnlich wie Samsung, bei Microsoft mit über 180.000 Mitarbeitern weltweit die Möglichkeit, diese als Brainpool für neue Ideen und Produkte zu nutzen, sieht aber auch das Testen durch Hunderttausende vor der Einführung neuer Produkte als Erfolgsfaktor. 

Nicht zwischen, sondern mit beiden - Löwen aus Cannes und Effizienz-Awards wie dem Effie  – sieht sich Dieter Pivrnec, Mitglied der Geschäftsführung & Art Director LoweGGK, und begegnet dem Thema Kreativität versus Messbarkeit sehr pragmatisch, denn idealerweise  bringt eine gute Idee auch den gewünschten Erfolg. 

Die Expertenrunde ist sich einig: Am Anfang steht immer eine Idee. Und dann braucht es den Mut und die Innovationskraft, die daraus eine erfolgreiche messbare Umsetzung macht – und letztendlich ein erfolgreiches Produkt und Unternehmen. Messbarkeit und Kreativität wachsen mit der Digitalisierung und Individualisierung immer weiter zusammen und brauchen sich gegenseitig.

Styria Multi Media Corporate-Geschäftsführer Erich Schönberg und Martin Distl, die durch die erste Veranstaltung führten: „Wir freuen uns, mit der ersten Styria Corporate Expert Space eine neue Plattform für spannenden & hochwertigen Dialog sowie Wissensaustausch gestartet zu haben. Eine Fortsetzung folgt 2015, wieder mit polarisierenden und relevanten Themen aus der sich stets wandelnden Kommunikationswelt.“

Die Experten vor Landtmann’s Bel Etage, © Styria Multi Media Corporate