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Dienstag, 07. Mai 2024

EINSPRUCH

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Bernd Ziesemer, Geschäftsführer Hoffmann und Campe Corporate Publishing, zu der Debatte über die Kreativ-Wettbewerbe

In der Werbebranche gibt es seit einigen Wochen eine Debatte über den Sinn oder Unsinn sowie über den Umgang mit Kreativwettbewerben und den entsprechenden Awards und Rankings.

In einer offiziellen Pressemitteilung hat das Forum Corporate Publishing Stellung bezogen. Bernd Ziesemer, Geschäftsführer Hoffmann und Campe Corporate Publishing, Hamburg, ist etwas anderer Meinung:

„Natürlich hat der FCP erst einmal Recht, wenn er auf die Unterschiede zwischen dem BCP und einigen Werbewettbewerben hinweist.

Beim BCP geht es um die „harte Währung“ von realen Kundenmedien – und nicht um Kabinettstückchen, die eigens für einen Wettbewerb kreiert worden sind. So weit, so gut. Trotzdem sollten wir uns der Diskussion aber nicht völlig verschließen. Hier sind mindestens sechs Gründe dafür:

1. Leider gibt es auch für die CP-Branche eben nicht nur einen Wettbewerb, den BCP, sondern viele. Zu einem großen Teil handelt es sich dabei um dieselben Designwettbewerbe, bei denen auch die Werbeagenturen einreichen. Wer sich an internationalen Ausschreibungen beteiligt, kennt die Zeit raubenden und teuren Prozeduren. Viele CP-Anbieter fühlen sich dadurch erheblich belastet.

2. Auch in der CP-Branche gibt es inzwischen Rankings, die nach unterschiedlichen Kriterien erstellt werden. Was wirklich harte Währung ist und was nur kleine Münze, darf für unsere Kunden nicht verschwimmen.

3. Bei einigen Wettbewerben gibt es Preise in mehr als 30 Kategorien, auch beim BCP – die Sonderpreise gar nicht gerechnet. Wer also in den CP-Rankings oben bleiben will, muss in immer mehr Kategorien präsent sein. Gerade für kleinere Anbieter, die über ein beschränktes Portfolio verfügen, ist das unmöglich.

4. So lange sich ein Kreativwettbewerb überhaupt erst einmal etablieren muss, spricht vieles für eine breite Palette von Kategorien und Auszeichnungen. Wenn man jedoch auf Dauer eine „harte Währung“ will, muss man die Zahl der Auszeichnungen irgendwann eher verknappen. Auf keinen Fall sollten wir sie weiter inflationieren.

5. Der Wettbewerb in den unterschiedlichen Kategorien des BCP ist  unterschiedlich stark ausgeprägt. Es gibt heiß umkämpfte Kategorien wie Auto oder Finanzen, in denen schon ein Silberpreis eine hohe Auszeichnung darstellt. Es gibt aber auch Kategorien, in denen der Wettbewerb aufgrund der geringeren Zahl an konkurrierenden Medien eher schwach ausgeprägt ist.

6. CP-Titel müssen, sollten (und können) sich künftig auch verstärkt dem Wettbewerb mit Publikumsmedien stellen. Und zwar national wie international. Ist die Auszeichnung mit einem Lead Award oder Grimme Online Preis nicht sogar noch mehr „wert“ für einen CP-Titel als ein Goldpreis beim BCP? Je mehr sich CP-Anbieter also bei anderen Wettbewerben beteiligen, umso mehr muss auch der BCP kontinuierlich an seiner Weiterentwicklung arbeiten, wenn er nicht ins Hintertreffen geraten will.

Mein Fazit also: Auch der BCP sollte sich nicht auf den Lorbeeren, die ihm zweifellos zustehen, ausruhen. Und wie in der Werbebranche, so sollten sich auch in der CP-Branche gerade die Qualitätsführer in diese Diskussion einmischen.“



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(bmw) 05.11.2012


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