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Sonntag, 28. April 2024

Henri Nannen Preises 2012: F.C. Gundlach erhält „Henri“ für sein Lebenswerk und Kai Löffelbein für die beste Fotoreportage

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Zum achten Mal wurde vom Verlag Gruner + Jahr, Hamburg, und STERN der Henri Nannen Preis vergeben, mit dem die Bestleistungen im deutschsprachigen Print- und Onlinejournalismus ausgezeichnet werden. Die insgesamt 22 Preisträger wurden im Rahmen einer festlichen Veranstaltung im Deutschen Schauspielhaus Hamburg vor rund 1.200 prominenten Gästen aus Medien, Kultur, Politik und Wirtschaft geehrt. 

Für sein Lebenswerk erhielt Franz Christian Gundlach (Foto) einen „Henri“.  Der 1926 im hessischen Heinebach geborene F.C. Gundlach entwickelte seine Leidenschaft für Fotografie bereits im Alter von 10 Jahren.

© Babirad /STERN

Nachdem er nach kurzem Dienst an der Front 1946 aus französischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war, absolvierte er eine Ausbildung zum Fotografen in Kassel. Im Anschluss daran arbeitete er als freier Fotograf und als Assistent der Modefotografin Ingeborg Hoppe.

Bald fotografierte er Mode überall auf der Welt und publizierte seine Fotostrecken in großen Magazinen der Bundesrepublik wie FILM UND FRAU, BRIGITTE, STERN, CONSTANZE und QUICK. 1970 gründete F.C. Gundlach in einem ehemaligen Bunker in Hamburg mit PPS (Professional Photo Service) das erste Profilabor und Mietstudio für große Fotoproduktionen in Deutschland. In der PPS-Galerie veranstaltete er bis 1993 mehr als 100 Foto-Ausstellungen namhafter Fotografen wie Richard Avedon, Horst P. Horst oder Irving Penn. Gundlachs eigene Werke waren in Ausstellungen von Beirut über Rotterdam bis nach New York zu sehen. Im Jahr 2000 gründete F.C. Gundlach, der sich seit Beginn der 80er Jahre zunehmend der Sammlung fotografischer Werke und der Konzeption von Ausstellungen widmete, die Stiftung F.C. Gundlach „zur Förderung der Fotografie als künstlerisch und gesellschaftlich bedeutendes Kulturgut“. Als Gründungsdirektor des Hauses der Fotografie in den Deichtorhallen in Hamburg war er von 2003 bis 2005 dessen künstlerischer Leiter.  

© F.C. Gundlach 

Einen „Henri“ für die beste Fotoreportage erhält Kai Löffelbein

Der Preis für die beste Fotoreportage erhielt Kai Löffelbein für „Unser Müll in Afrika“. Die auf stern.de veröffentlichte Bildstrecke, „die mitten ins Herz trifft und ins Hirn.“ Ein Foto dieser Reportage bei-spielsweise zeigt schwarze Rauchwolken über einem brennenden Trümmerfeld, daneben das Wrack eines Autos – und davor einen schwarzen Jungen in Badelatschen und einem zerlumpten Fußballtrikot, der einen alten Fernseher über den Kopf stemmt, um ihn zu zerschmettern und an das wertvolle Metall im Inneren heranzukommen. Die Jury-Begründung: „ Es ist ein Foto wie aus dem Krieg und es ist tatsächlich Krieg, was der Fotograf auf der Giftmüllhalde im Zentrum der Hauptstadt Ghanas festgehalten hat: ein Krieg um die vergifteten Reste unseres westlichen Reichtums, ein Krieg ums Überleben, ein Krieg, den Kinder und Halbwüchsige führen müssen, um nicht zu verhungern.“  

Der Fotograf, heißt es in der Würdigung der Jury, „hat einen genauen Blick für das Spektakuläre, aber auch für die signifikanten Details dieser Verwertungshölle. Die Bilder seiner Fotoreportage sind vorzüglich komponiert, sie sind von höchster Qualität, sie sind im klassischen Sinne schön und eindrucksvoll – sie sind aber auch analytisch und politisch und erliegen niemals der Gefahr einer Über-Ästhetisierung. Sie öffnen die Augen und begeistern sie.“ 

 

alle © Kai Löffelbein

Für die Fotoreportage waren neben dem Preisträger nominiert: Moises Saman für „Das große Wahltheater“, erschienen im STERN (24.11.2011), und Dmitrij Leltschuk für „Die Strandburg“, erschienen in MARE (1.2.2011).

Eklat bei der Auszeichnung für investigativer Arbeit

Die bereits im Vorfeld vielfach kritisierte Nominierung der BILD-ZEITUNG führte bei der Preisverleihung schließlich zu einem Eklat. In der Kategorie Investigation wurden sowohl die BILD (für die Berichterstattung über die Affäre um Ex-Bundespräsident Christian Wulff) als auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG (für die Aufdeckung der Korruptionsaffäre um die Bayerische Landesbank) mit einer Auszeichnung bedacht. Hans Leyendecker, Klaus Ott und Nicolas Richter von der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG lehnten den Preis daraufhin ab. 

Weitere Informationen bei new-business.de



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(bmw) 14.05.2012


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