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Sonntag, 19. Mai 2024

„Es ist mir wichtig, dass das Baby in die richtigen Hände kommt”


CP MONITOR sprach mit Manfred Hasenbeck, 1. Vorsitzender des Forum Corporate Publishing, über die anstehenden Vorstandswahlen, das Leistungsspektrum von Corporate Publishern und die künftigen Ziele des Münchner Branchenverbandes.

CP MONITOR: Für die nächsten FCP-Vorstandswahlen wollen Sie sich nicht mehr aufstellen lassen. Was hat Sie als Gründer und Leitfigur zu diesem Schritt bewogen?

Manfred Hasenbeck: Nach nunmehr zehn Jahren ist die Pionierphase im FCP weitgehend abgeschlossen. Wir haben eine Branche geschaffen und einen Markt gemacht, wir haben den größten Wettbewerb in der Unternehmenskommunikation auf die Beine gestellt und wir erleben derzeit einen Boom bei medialen Dienstleistungen, der noch vor ein paar Jahren undenkbar war: Großverlage erkennen nach einigen Jahren akuter Ladehemmung, dass  CP ein sehr lukratives Geschäft sein kann. Dutzende von Fachverlagen und  selbst so renommierte Medienhäuser wie der Zeit-Verlag, dpa und der Deutsche Fachverlag haben inzwischen die CP-Arena betreten. Für mich ist jetzt die Zeit gekommen, wieder etwas Neues zu beginnen.

CP MONITOR: Angeblich gibt es hinter den Kulissen bereits einiges Gerangel um Ihre Nachfolge…

Manfred Hasenbeck: Dass Leute oben mitreden und mehr in die Öffentlichkeit rücken wollen, ist legitim und in einem demokratischen Prozess völlig normal. Das gibt es immer und überall, auch beim FCP. Grotesk sind dabei manchmal nur Argumente und Selbstwahrnehmung der handelnden Personen. Ich möchte ein sauberes Haus übergeben und deswegen ist mir wichtig, dass dieses Baby in die richtigen Hände kommt.

CP MONITOR: Welche Voraussetzungen sollte Ihr Nachfolger mitbringen?

Manfred Hasenbeck: Die Medienmärkte verändern sich derzeit radikal. In diesem Umfeld brauchen wir jetzt einen Generationswechsel, junge Macher, die seit langem mit neuen Technologien vertraut sind und gleichermaßen über eine breite CP-Erfahrung verfügen. Mein Wunschkandidat sollte ein Team-Player sein, der mit dem aktuellen Stand aller Projekte und den handelnden Personen gut vertraut ist. Er sollte über ein gutes Standing im Mitgliederkreis, bei den Medienpartnern und natürlich auch bei den Sponsoren verfügen. Damit lassen sich in der heißesten Phase unseres Marktes unnötige Reibungs- und damit Zeit- oder gar Vertrauensverluste vermeiden. Inzwischen hat ein kompetentes Team von drei Kollegen um Andreas Siefke von Hoffmann und Campe bereits ein Programm erarbeitet, das den FCP-Mitgliedern auf der nächsten Hauptversammlung im Juni vorgestellt werden soll.

CP MONITOR: Die FCP-Mitglieder setzen sich zum großen Teil aus kleinen und mittleren Unternehmen zusammen. Ist es geplant, dass aus diesem Kreis Mitglieder in den Vorstand gewählt werden?

Manfred Hasenbeck: Bereits Mitte vergangenen Jahres hat sich um kluge CP-Köpfe wie Ralf Ansorge und Albrecht Basse ein Kreis von Inhabergeführten-Anbietern gebildet, der regelmäßig tagt und konkrete Vorschläge für die kleineren und mittelgroßen Dienstleister erarbeitet. Aus dieser Runde heraus will sich Ralf Ansorge von der Profilwerkstatt zur Wahl stellen und hat sich dem Team von Andreas Siefke angeschlossen. Ein weiterer Kandidat ist Rainer Burkhardt von KircherBurkhardt, der eine junge Generation von kreativen Machern in allen neuen Digitalformaten vertritt.  Da Independent-Unternehmen etwa achtzig Prozent der FCP-Mitglieder ausmachen, wäre eine neue Konstellation mit Andreas Siefke, der eines der renommiertesten deutschen CP-Hauser vertritt, eine sehr gute und erfolgversprechende Mischung.

CP MONITOR: Wie sollten nach Ihrer Meinung die FCP-Mitgliedsunternehmen aufgestellt sein?

Manfred Hasenbeck: Die im Kern ihrer Aktivitäten meist noch sehr printlastigen CP-Anbieter müssen jetzt  noch viel stärker in Richtung neuer Online- und Mobil-Angebote tendieren. Neue Technologien wie iPad, E-Reader und Smartphones stellen dabei eine sehr große Herausforderung dar. Aber auch der neu entstehende Sozial-Media-Kosmos verlangt immer mehr nach Angeboten aus CP-Hand. Hier reicht es aber nicht mehr, nur als Anbieter von Qualitätscontent aktiv zu sein, sondern es müssen Kreativitätsprozesse in Gang gesetzt werden, die sich an neuen Endgeräten orientieren und dem Kunden eigene Applikationen sowie komplett integrierte Kommunikationssysteme über alle Medienfelder hinweg anbieten. In diesem Umfeld ist auch die Bereitstellung von Bewegtbildinhalten, wie die neueste FCP-Marktanalyse belegt, zu einem absoluten Muss im Angebotskatalog moderner CPler geworden. Wenn die Branche nicht den Anschluss verlieren will,  muss sie jetzt massiv Know-how in all diesen neuen Feldern aufbauen, in neue Spezialisten investieren und eine Innovator-Funktion übernehmen. 

CP MONITOR: Was sind die Schwerpunkte, die jetzt besetzt werden müssen, um die Weichen für die Zukunft des FCP zu stellen? 

Manfred Hasenbeck: Wir müssen unser bislang sehr erfolgreiches Gattungsmarketing auf neue Medienfelder übertragen und dort wo Innovationen, beispielsweise um iPad und Smartphones entstehen, kräftig die Hand heben. Viele unserer FCP-Mitglieder benötigen jetzt eine breitere Kooperationsplattform, um den Anforderungen integrierter Medienmärkte gerecht zu werden. Ein neuer Angelpunkt für unsere Strategie ist die Gründung des  „Media Forum Europe“ und der damit verbundenen Akademie, die eine zentrale Anlaufstation für die rund 800 Unternehmen innerhalb dieser Verbands-Community werden soll.  Strategisch positionieren wir unser Kernthema Corporate Publishing unter einem größeren Dach und verbreitern über die Zusammenarbeit mit den Verbänden f:mp und CTVA  auch unsere Marketingmöglichkeiten in Hinblick auf das ganze Thema Corporate Communications. Damit wollen wir sicherstellen,  dass die CP-Branche innerhalb der sich neu formierenden Medienlandschaft nicht in einer printlastigen Content-Nische vergessen wird.

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(bmw) 26.05.2010

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