Lesetipps

Donnerstag, 02. Mai 2024

3. Otto Group Trendstudie 2011: Ethischer Konsum wird zur Vertrauensfrage


Immer mehr Konsumenten entscheiden sich bei ihren Konsum für ethisch hergestellte Produkte und lassen dies sich auch etwas Kosten beziehungsweise geben dafür mehr Geld aus. Zugleich ist aber auch die Unsicherheit der Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung gestiegen. Vertrauen wird zum Schlüsselfaktor für den Verkauf  - und Unternehmen, die transparent und offen kommunizieren, werden zu den Gewinnern gehören. Das sind Kernergebnisse der 3. Otto Group Trendstudie 2011 „Verbrauchervertrauen – auf dem Weg zu einer neuen Wertekultur“, die das Hamburger Trendbüro im Auftrag von Otto erstellt hat.

Die Konsumenten machen ihre Kaufentscheidung immer stärker davon abhängig, ob die Produkte auch sozial und ökologisch einwandfrei produziert wurden. Die repräsentative Otto Group Trendstudie 2011 zeigt gegenüber der letzten Erhebung von 2009 eine signifikante Zunahme des Interesses an ethischen Produkten. Sowohl die Ausgabebereitschaft als auch die Kaufhäufigkeit für diese Produkte sind deutlich gestiegen. Gaben 2009 nur 26 Prozent der befragten Verbraucher an, häufig zu ethisch korrekten Produkten zu greifen, sind es 2011 bereits 41 Prozent. Während 2009 nur sieben Prozent der Konsumenten bereit waren, mehr für ethischen Konsum auszugeben, stieg die Zahl im Jahre 2011 auf 44 Prozent.

Dabei besteht das Kaufinteresse nicht mehr nur bei einer kleinen Elite der Besser-verdienenden oder Umweltbewegten („Lohas“), sondern stößt zunehmend in die Masse der Verbraucher vor. Jedoch ist die Unsicherheit der Konsumenten dabei groß: 61 Prozent der Bürger fühlen sich beim Versuch, ethisch zu konsumieren, überfordert. Die Verbraucher suchen nach klaren Werten und verlässlicher Orientierung. Siegel wie „Bio“ oder „fair“ geben ihnen das Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben. Vertrauen wird damit zur neuen Währung.

91 Prozent der Befragten vertrauen bei der Kaufentscheidung Freunden und Verwandten sowie unabhängige Prüfinstituten, deren Vertrauenswürdigkeit in den letzten zwei Jahren zudem gestiegen ist. Nur ein knappes Drittel der Verbraucher vertraut der Aussage der Wirtschaft – mit abnehmender Tendenz. Großer Vertrauensverlierer in dieser Hinsicht ist die Politik. Nur noch 15 Prozent der Befragten vertrauen ihr, obwohl knapp ein Drittel der Verbraucher gerade von der Politik Impulse bezüglich des Themas ethischer Konsum erwartet.

Die Unternehmen sind aufgefordert, verloren gegangenes Vertrauen durch authentische Unternehmenspolitik und offene Kommunikation wieder zu gewinnen. 86 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass sie einem Unternehmen mehr Vertrauen schenken, das eine transparente Informationspolitik betreibt. Schon allein die Möglichkeit, auf Informationen zugreifen zu können, schafft bei Konsumenten Vertrauen. Wer Informationen verständlich aufbereitet und schnellen Zugriff auf sie ermöglicht, hilft überforderten Verbrauchern also, die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Unternehmen, die die gestiegene Ethik-Sensibilität der Verbraucher ernst nehmen, können hier langfristig profitieren.

„Diejenigen Unternehmen, die sichtbar Verantwortung übernehmen, authentisch handeln sowie Transparenz und Offenheit in ihrer Kommunikation sicherstellen, werden die Gewinner um das Vertrauen der Verbraucher sein“, fasst Hans-Otto Schrader, Vorstandsvorsitzender der Otto Group, die Ergebnisse der Studie zusammen.

„Trust Design wird wichtiger als Emotional Design“, erläutert Professor Peter Wippermann, Gründer des Hamburger Trendbüros, das sich ändernde Verbraucherverhalten. „Heute haben wir es weniger mit uninformierten, sondern mit konfusen Verbrauchern zu tun. Für Unternehmen geht es daher darum, das Vertrauen zu Konsumenten wieder aufzubauen und aktiv zu gestalten. Das ist die Arbeit mit Werten. Ästhetik wird durch Werte ersetzt.“

Die 3. Otto Group Trendstudie 2011 zum ethischen Konsum knüpft an die Trendstudien 2007 und 2009 zum ethischen Konsum an. Das Hamburger Trendbüro – Beratungsunternehmen für gesellschaftlichen Wandel befragte dazu 1.000 Personen zwischen 16 und 74 Jahren. Außerdem wurden Experten-Interviews, ein Expertenworkshop in Berlin und ein Livestream auf Utopia.de durchgeführt. Die Ergebnisse daraus flossen ebenfalls in die Studie ein.

 

zurück

(bmw) 13.09.2011

CP Guide

Top-Dienstleister für Content Marketing































































































































































































































































































     

Printausgabe