Social Media-Friedhöfe: Marken wie Sprite, Nivea Men, Rossmann, Allianz lassen ihre Accounts brachliegen

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© Wortwahl

Ob Facebook-, Instagram- oder Twitter-Accounts - Marken und Unternehmen posten teilweise seit Jahren keine Beiträge mehr. „Dass bedeutende Marken wie Sprite, Braun, Rossmann, Amazon oder Unilever ihre Social Media-Accounts in Deutschland seit vielen Monaten, manche sogar seit Jahren, brachliegen lassen, hätte ich so nie erwartet“, wundert sich Murtaza Akbar, Leiter der Agentur Wortwahl und Dozent im Studiengang Onlinekommunikation an der Hochschule Darmstadt, der gemeinsam mit seinem Team die Accounts renommierter Marken recherchiert hat.

Sprite beispielsweise habe mehr als 22 Millionen Facebook-Fans weltweit, lasse aber bei den deutschen Fans seines Accounts @spritegermany seit September 2017 nichts mehr von sich hören. Neben Sprite sei auch auf dem Facebook-Account von Nivea Men (6,2 Millionen Fans weltweit) seit Juni 2018, in Deutschland nichts mehr gepostet worden. „Obwohl es hier mit Fußball-Bundestrainer Joachim Löw ein prominentes Testimonial gibt, aber weder zur Fußball-WM noch danach wurde auf diesem Kanal wieder etwas gepostet“, sagt Akbar. 

Auf dem Instagram-Account von Allianz Deutschland mit mehr als 24.000 Abonnenten, sei der letzte Beitrag im November 2017 gepostet worden und Amazon.de (14.938 Follower) habe das letzte Mal im Juli 2018 und davor im März 2017 getwittert. Auf Fragen oder Tweets antwortet Amazon.de aber immer noch schnell und aktuell. „Warum hier nur auf Tweets geantwortet, nicht jedoch aktiv eigener Content getwittert wird, obwohl die Kunden ja offensichtlich ein Bedürfnis haben, mit Amazon zu kommunizieren, ist nicht klar und ersichtlich“, meint Akbar. 

„Bei unserer Wortwahl Recherche-Studie haben wir ein klares Gefälle herausgearbeitet. ‚Twitter-Friedhöfe‘ sind am einfachsten zu finden, wobei es hier erstaunlich viele Accounts gibt, die keine eigenen Tweets mehr posten, dafür aber noch antworten, wie zum Beispiel Amazon oder Rossmann. Facebook-Accounts, die nicht mehr aktiv sind, lassen sich auch gut finden. Bei Instagram ist es am schwierigsten. Instagram ist der Social Media-Kanal, den Marken derzeit am wenigsten brachliegen lassen“, resümiert Akbar. 





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(bmw) 20.05.2019


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