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Freitag, 19. April 2024

GPRA-Index: VW belastet Vertrauen in die deutsche Automobilindustrie

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© GPRA

Die GPRA hat das Vertrauen in die Automobilbranche abgefragt und das Ergebnis zeigt, dass nicht nur die VW-Marken in der Verbrauchergunst deutlich Federn gelassen haben. Wie aus der Befragung (1.011 Personen im Zeitraum vom 30. September bis 2. Oktober 2015) hervorgeht, ist die Autobranche im Vergleich zur Erhebung im Dezember 2014 im Ranking der 15 wichtigsten Industriebranchen von Platz 1 auf Platz 13 abgestürzt. Seit Beginn der GPRA-Indexerhebung 2009 habe noch nie einen so großen Vertrauensverlust von 12,6 Indexpunkten gegeben.

Alle deutschen Automobilbauer von Vertrauensverlust betroffen

Nicht mal jeder Zweite (43 Prozent der Befragten) hat derzeit noch Vertrauen in den Wolfsburger Autobauer, das sind 41 Prozent weniger als in 2013. Dem Audi-Konzern vertrauen nur noch 52 Prozent (Minus 33 Prozent). Betroffen sind auch BMW und Mercedes, die ein Minus von 17 Prozent beziehungsweise sechs Prozent verzeichnen im Vergleich zu 2013. Ausländische Autohersteller sind von der Vertrauenskrise bislang nicht betroffen beziehungsweise gewinnen eher an Vertrauen. So konnte Fiat um 18 Prozentpunkte zulegen und liegt derzeit bei 49 Prozent.

Vertrauen im „Umgang mit Kunden“ leidet am stärksten

„Wenn man sich die Vertrauensdimensionen en Detail anschaut, wird deutlich, dass sich die Verbraucher persönlich von der Autoindustrie hintergangen fühlen“, ordnet GPRA-Präsident Uwe A. Kohrs die Ergebnisse ein. „Es herrscht grundsätzliches Misstrauen und bemerkenswerter Weise gilt dies insbesondere für deutsche Autobauer, die bisher unangefochten als das Maß aller Dinge galten.“

Im Vergleich zu Oktober 2013 verliert die Branche im Bereich „Umgang mit Kunden“ 19,8 Indexpunkte und rangiert jetzt bei 29,2 Punkten – der mit Abstand stärkste Verlust in allen abgefragten Vertrauensdimensionen. Im Vergleich hierzu fällt das Vertrauen in die „Kompetenz und die Qualität“ der Automobilbranche nur um 7,2 Indexpunkte auf 42,4 Punkte.

© Mente>Factum

VW Debakel im Vergleich zu anderen Krisen

Verglicht man die VW-Krise mit anderen Branchenkrisen der Vergangenheit, die auch ähnlich große mediale Aufmerksamkeit erfahren haben, zeigt sich, wie sehr das Vertrauen in die Branche erschüttert wurde. Die Automobilindustrie insgesamt verlor von Juni 2015 bis Oktober 2015 12,6 Indexpunkte und liegt jetzt nur noch bei 31,9 Punkten. Im Vergleich hierzu verlor die Energiebranche 2011 nach der Fukushima-Krise nur 2,6 Indexpunkte an Vertrauen. Die Lebensmittelindustrie erlitt im Jahr 2010 im Rahmen des Dioxin-Skandals einen Verlust von 6,3 Indexpunkten. Vergleichbare Krisen zeigen, dass es meist bis zu zwei Jahren dauert, um die Verluste in das Vertrauen der Verbraucher wieder gut zu machen. Es bleibt abzuwarten, welchen Einfluss diese erheblichen Vertrauensverluste auf die Kaufentscheidungen der Kunden haben werden.

GPRA-Präsident Kohrs sieht dringenden Handlungsbedarf: „31,9 Indexpunkte sind ein dramatisch niedriger Wert im Vergleich mit anderen Branchen. Nur wenn VW für schnellstmögliche Aufklärung und Transparenz sorgt und auch offen sein systemisches Versagen zugibt, hat die Automobilbranche eine Chance, wieder als vertrauenswürdige Branche wahrgenommen zu werden.“

Der GPRA-Index bildet das Vertrauen der deutschen Bevölkerung in Unternehmen aus leistungsstarken Branchen der deutschen Wirtschaft ab. Durchgeführt hat die Befragung das Bielefelder Meinungsforschungs- und Beratungsinstitut Mente>Factum von Klaus-Peter Schöppner.


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(bmw) 12.10.2015


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