Cover des Monats Dezember 2018: Der Spiegel in eigener Sache

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Die gefälschten Geschichten des Ex-Spiegel-Reports Claas Relotius haben das Hamburger Nachrichtenmagazin schmerzlich getroffen. Der offene Umgang mit dem Betrug und die umfangreichen Aufklärungsversuche werden von vielen Seiten gelobt. Dass eine derart schonungslose Aufarbeitung des eigenen Versagens keine Selbstverständlichkeit ist, erkannte und honorierten die Expertenjury des Cover des Monats und wählte die SPIEGEL Ausgabe Nr. 52 zum COVER DES MONATS Dezember 2018.

Die Jury-Stimmen zum Gewinner-Cover des SPIEGELS:

Peter Engels, Creative Director Visual Design bei Cocomore: „Sagen, was ist — das sagt alles! Beeindruckend, wie der SPIEGEL mit der hausgemachten Krise umgeht. Passend dazu, das auf Typo reduzierte Cover mit der SPIEGEL-Leitlinie. Selbstanklagend in großen Lettern, Weiß auf Rot. Mehr braucht es in diesem Fall nicht für ein gutes Cover."

Peter Petermann, noch bis Ende Januar 2019 Chief Strategy Officer bei MediaCom China: „Ist es nun ein Zeichen von Demut oder Hybris, im Auge des Sturms den Gründer zu zitieren? In jedem Fall muss man diesen Titel gelesen haben."

Nadine Schlichte, Geschäftsführerin Kreation bei Butter: „Der richtige Zeitpunkt für die Rückbesinnung. Starkes Zeichen vom SPIEGEL."

Stefanie Tannrath, Managing Director Carat Deutschland: „Der Skandal kommt zur Unzeit, vor der Aufarbeitung ziehe ich jedoch den Hut! Den Fall Relotius in dieser Form aufs Cover zu heben erfordert Mut und Rückgrat."

Jochen Theurer, Creative Director bei Strichpunkt Design: „Der alte Augstein-Satz – ein starkes Plädoyer für die Wahrheit, für seriösen Journalismus und gegen Fake News. Ein SPIEGEL-Titel für die Hall of Fame – auch wenn‘s dieses Mal in eigener Sache ist..."

Tobias von Aesch, Associated Creative Director bei Havas: „Sich nach einem Fauxpas eines solchen Ausmaßes nicht zu verstecken, sondern mit fetter und prägnanter Headline in eigener Sache zu thematisieren, zeugt von Größe. Respekt."

Jerome Cholet, Director PR & Communications bei McCann Worldgroup: „Weniger kreativ als zum Klimawandel setzt DER SPIEGEL einfach nur Rudolf Augsteins Credo auf das Cover, um über den Skandal gefälschter und erfundener Reportagen im eigenen Haus zu berichten. Kein Untergangsszenario, keine großen Wellen. Dabei wären diese für das Magazin derzeit treffender. Beim Cover also unkreativ, beim Schreiben zu kreativ. Schade."

Sascha Hanke, Partner & Executive Creative Director, Ex-Kolle Rebbe: „Gutes Krisenmanagement in drei Worten. Ehrlich währt eben am längsten!"

Timo Budzynski, Bereichsleiter Marketing/Vertrieb beim Grossohaus Salzmann: „Mutig! Mit eigenen Fehlern so offensiv umzugehen und daraus eine Story respektive eine Titelgeschichte zu machen. Für mich das Cover des Monats, auch wenn das Titelbild an sich nichts Besonderes ist."

Frederik Wetzel, Creative Director bei Grabarz & Partner: „Plakative, einfache, ehrliche Inszenierung für ein Thema, das genau das gebraucht hat."

Peter Brawand, Geschäftsführender Gesellschafter von BrawandRieken: „Die SPIEGEL-Story – mal andersrum. Aber auch hier gilt das eiserne Motto ‚Sagen, was ist‘. Gradlinig, klar, ehrlich. Mein absoluter Favorit diesen Monat. Sonst gäb's auch ganz schön was zu Hören von Leo..."

Gunhild Meyer, Director Communication Consulting bei MW Office: „Sagen was ist. Einfach. Verständlich. Offen. Klärend. Mutig."

Alle weiteren Gewinner und Jurystimmen auf cover-des-monats.de


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(bmw) 14.01.2019


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